Minsk heute
Populär sind Eishockey, Gymnastik und natürlich Fußball, Sport wird in Belarus groß geschrieben: Zahlreiche Sportanlagen wurden neu gebaut und hier Treffen sich Athleten aus aller Welt!
Minsk: Die Hauptstadt von Weißrussland oder auch Belarus ist eine von Monumentalbauten geprägte moderne Metropole. Hier leben knapp 2 Millionen Menschen. Durch seine geografische Lage bildet die Stadt eine ideale Verbindung zwischen Ost und West. Wer nach Minsk reist und vom Flughafen in die Stadt fährt, der erhält bereits einen ersten Eindruck von der architektonischen Vielfalt. Viele Bauten sind a La Sowjetunion!
Hauptschlagader ist der 15 Kilometer lange Nezavisimosti Prospekt, die „Champs-Elysees von Minsk“, welche die Stadt von Ost nach West – oder umgekehrt – durchzieht. Einfach Mitten durch das Stadtzentrum. Dank zahlreicher Cafés, Restaurants und diversen Geschäften ist dies auch eine Einladung zum Flanieren. Hier befinden sich Museen, Theater und zahlreiche kulturelle Einrichtungen.
Das Bild des imposanten Platzes wird von der markanten neuromanischen Kirche des heiligen Simon und der heiligen Helena, „Rote Kirche“, bestimmt.
Platz der Unabhängigkeit mit katholischer St. Simon und St. Helena Kirche
Die 1910 erbaute Kirche, die größte katholische Kirche des Landes, wird allgemein als „Rote Kirche“ bezeichnet. Vom polnischen Architekten geplant und vom Belarussen Edward Voinilovich finanziert. Die Kirche wurde 1923 nach der Oktoberrevolution geplündert und 1932 durch die sowjetische Verwaltung geschlossen, um es als staatliches Theater zu betreiben.
Um die richtige Landesbezeichnung gibt es einige Verwirrung: Der Name „Weißrussland“ ist streng genommen falsch. Die Übersetzung wäre im russischen Belarossija. Das “rus” in Belarus leitet sich aber aus der Bezeichnung für das Fürstentum Rus ab, welche im frühen Mittelalter Teile Russlands, der Ukraine und Belarus umspannte. Die Bezeichnung Rus ist auch im deutschen Sprachgebrauch bekannt und nicht mit Russland gleichzusetzen. Deshalb einfach international: Belarus.
Leninstatue: Der Unabhängigkeitsplatz ist der größte Platz der Stadt und kann mit einer Reihe von Sehenswürdigkeiten, inklusive einer überlebensgroßen Lenin Statue, aufwarten. In der Mitte befindet sich eine gläserne Kuppel, von der man nicht vermutet, dass darunter ein unterirdisches Einkaufszentrum zum Shopping einlädt. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich, das Hauptgebäude der Staatlichen Universität von Minsk sowie das städtische Gebäude des Minsker “Executive Committees”. Das höchste Gebäude am Platz beherbergt die pädagogische Fakultät der Minsker Universität. Unter dem Platz ein riesiges Kaufhaus: Drei Etagen unterirdisch!
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Minsk offeriert touristische Offerten: Alles ist sauber. Gepflegte Parks, Anlagen und Straßen. Auch Nachts – nach einem Bar Besuch – kann sich der Tourist sicher fühlen.
Die Stadt und ganz Belarus sind weltweit noch relativ unbekannt. Dennoch: Eine Reise nach Minsk ist interessant, preiswert, lohnenwert.
Herz der Altstadt: Der Freiheitsplatz mit der orthodoxen Heilig-Geist-Kathedrale und dem ehemaligen Marktplatz ist schon attraktiv. Ihnen gegenüber stehen das alte Rathaus und die katholische Mariä-Namen-Kathedrale.
Die Kathedrale ist immer ein beliebter Treffpunkt. Sie ist die wichtigste orthodoxe Kirche in Belarus und beherbergt eine Ikone der Mutter Gottes. Besuch zum Gottesdienst:
Diese Kirche wurde 1642 ursprünglich als katholische Kirche des Bernhardiner Ordens erbaut, welche wiederum den Franziskanern zugehörig waren. Nachdem Belarus Teil des zaristischen Russlands geworden war, wurde das katholische Kloster 1852 aufgelöst, die Kirche wurde der orthodoxen Kirche übertragen. Nach der Oktoberrevolution 1917 von der Sowjetunion geschlossen. Heute dient die Kathedrale der orthodoxen Gemeinde wieder als Kirche.
Nationales Olympisches Komitee Belarus
Der belarussische Präsident, Alexander Lukaschenko, ist zugleich Präsident des Nationalen Olympischen Komitee Belarus.
Das NOK Belarus wurde am 22. März 1991 gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die olympischen Aktivitäten allein von der Sowjetunion in Moskau geleitet und kontrolliert. Belarus nahm im Rahmen der Olympischen Sommerspiele 1992 erstmals an den Olympischen Spielen teil.
Sport kostet Geld
Anatol Kotau, Deputy CEO, sagte im Interview: „Unser NOK Präsident Alexander Lukaschenko betont immer: Es ist wichtig, dass eben das Nationale Olympische Komitee zur Hauptattraktion für Sportler und Trainer und Nachwuchs wird. Das ist auch ihr Zuhause”.
Nicht zu Übersehen, die zahlreichen Sportanlagen. Dies sind Neubauten und restaurierte Stadien aus der Zeit der Sowjetunion.
Anatol Kotau nannte auch Zahlen: „Die Summe, die unser Finanzministerium hat verlautbaren lassen, beträgt etwa 230 Millionen Euro“. Das meiste davon kommt aus Steuermitteln und Krediten. Für das Geld sind das Dinamo Stadion und etliche andere Sportstätten generalüberholt worden. Manches ist neu gebaut worden, etwa die Anlage für Beach-Fußball.
Außerhalb von Minsk gibt es jede Menge interessante touristische Orte zu besichtigen:
Weltkulturerbe Schloss Niasvizh
Am Stadtrand liegt das Schloss auf einer künstlich angelegten Insel. Es stammt aus dem 15. Jahrhundert und ist seit dem Rückbau der Verteidigungsanlagen durch einen festen Damm mit dem Festland verbunden. Die Anlage war früher als Winterresidenz in Gebrauch.
Schloss Niasvizh gehört zu den wenigen erhaltenen Bauwerken seiner Art. Anfangs im gotischen Stil von Herzog Yuri Ivanovich Ilyinich erbaut, wurden einzelne Elemente im Renaissance Stil erweitert. Um 1568 ging das Schloss an den litauischen Hofmarschall Mikołaj Krzysztof Radziwiłł. Im 19. Jahrhundert gehörte das Schloss zeitweilig Angehörigen von zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg sowie Hohenlohe-Hohenlohe-Schillingfürst, bevor es zeitweilig auf polnischen Territorium liegend im Zweiten Weltkrieg als Internierungslager diente. www.niasvizh.by
Schloss Mir
Nordwestlich von Niasvizh liegt der Ort Mir oder auch Мір. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts erwarben die Radziwill den ganzen Ort einschließlich der nahegelegenen Zitadelle. Sie erweiterten die Burg um einen Wohnkomplex und fortan diente Schloss Mir dank der ausgedehnten umliegenden Jagdgebiete vornehmlich als Sommerresidenz. Diese, aus dem 16. Jahrhundert Stammende burgähnliche Anlage aus der Zeit des polnisch-litauischen Großfürstentums gehört zum Weltkulturerbe.
Im hauseigenen Restaurant, quasi im „Folter“ Keller, lässt es sich gut Leben. Gute belarussische Spezialitäten stehen auf der Karte. Schloss Mir. www.mirzamak.by/en/
Weißrussland war seit dem Mittelalter die Heimat des Adelsgeschlechts der Radziwill. Die weitverzweigten Wurzeln der einflussreichen Familie reichen zurück bis ins 15. Jahrhundert und noch heute leben die Nachfahren in der ganzen Welt verstreut. Seine Hochphase hatte der Clan in jener Zeit, als Weißrussland Teil des Großfürstentums Litauen war. In dem großen Staat, der von der Ostsee bis ans Schwarze Meer reichte, bekleideten die Radziwill viele hochrangige staatliche, militärische und kirchliche Ämter.
Dudutki Museum
Das Dudutki Museum widmet sich der belarussischen ländlichen Kultur. Hier kann sich der Besucher beispielsweise sein eigenes Hufeisen schmieden, einen Töpfer bei der Arbeit zusehen oder den Geschmack von Käse testen. Im Museum befindet sich auch die einzige genehmigte Brennerei für Samogon – selbst gebrannten Schnaps.
Degustation
„Eine Scheibe Brot nehmen. Darauf einen Löffel Honig streichen. Dann eine Stück Gurke darauflegen. Einfach essen. Dann das Glas Samogon Schnaps auf Ex trinken“, sagt Daria, unser Guide. Wir sagen: Wodka pur. Zum Wohle. Auf die Gesundheit. Prosit!
In Dudutki ist diese „Produktion“ von den lokalen Behörden offiziell erlaubt und natürlich wird dem Besucher auch eine Garantie gegeben: „Bitte nur ein Glas trinken“, lautet der Slogan.
Museum Dudutki im Dudelsack Sound:
Das Ethnologische Museum Dudutki umfasst mehrere Gebäude. Auch gibt es eine Ausstellung von Oldtimer Autos. Ein weiteres Erlebnis ist der Besuch einer intakten Windmühle.
Das Dorf liegt etwa 40 Kilometer von Minsk entfernt. Für eine komplette Tour sollte ein halber Tag Aufenthalt eingeplant werden. Direkt neben dem Museum befindet sich ein großzügig angelegter Parkplatz, auch für Camper und Wohnmobile. www.dudutki.de
Fact: Minsk, Belarus, Weißrussland sind noch relativ unbekannte Namen, Terra Incognita. Deshalb gilt es „unbekanntes“ zu Entdecken. Hier erscheint alles gepflegt, kein Schmutz oder Graffiti. Saubere Straßen und Parkanlagen. Die Kriminalitätsrate ist niedrig, Kriminelle werden hart bestraft. Der Tourist kann sich sicher fühlen. Einfach Mal hinfahren. Und, der Reise Anlass muss nicht unbedingt ein Sport Event sein. Das seit 25 Jahren von Staatspräsident Alexander Lukaschenko geführte Regime wird in Deutschland als letzte Diktatur Europas bezeichnet.
Service: NOK www.noc.by/en – www.europe-usa.com – www.minsk2019.by –
Die Anreise nach Minsk ist eigentlich unkompliziert, denn es liegt nur ein paar „wenige“ Kilometer entfernt von Berlin.
Mit dem Auto alles per Autobahn via Warschau. In Polen wird eine Maut fällig. In Brest ist der Grenzübergang, dann noch etwa 300 km bis Minsk. Die Autobahnen sind sehr gut ausgebaut und beschildert.
Maut wird fällig: In Weißrussland – Belarus, gilt das elektronische Mautsystem „BelToll“. Die Mautgebühr wird elektronisch, mittels einer OBU, in einem auf Mikrowellentechnologie basierenden Mautsystem, erhoben. Für das erforderliche Gerät, am Grenzübergang erhältlich, werden 50 Euro Kaution erhoben. Die Kaution wird bei der Rückreise zurückerstattet. www.uta.com
Parkplätze sind in Minsk vorhanden. Bitte den notwendigen Parkschein am Parkautomaten ziehen. Genauso wie zuhause. Auf den gut ausgeschilderten Stellplätzen für Wohnmobile werden oft keine Gebühren erhoben.
Im Zug: Mit der Bahn bietet sich eine Verbindung im Schlafwagen an. Beispielsweise mit Abfahrt in Frankfurt Oder. Freitags um 08.55 Uhr Abfahrt und Ankunft in Minsk um 02.05 Uhr.
Zur Einreise – auch beim eventuellen Transit nach Russland – wird ein Visa benötigt. Beantragen via Belarus Botschaft in Berlin. www.germany.mfa.gov.by/de/konsularwesen/visaerteilung/
Visafrei: Voraussetzung ist die Einreise über den Nationalen Flughafen Minsk. Der Präsident der Republik Belarus Аlexander Lukashenko hat den Erlass Nr.265 unterschrieben. Der Erlass № 265 verlängert die Dauer der visafreien Einreise nach Belarus von 5 bis 30 Tagen für Staatsbürger von 74 Staaten, darunter auch Deutschland.
Visafreie Einreise ist nur über den Airport Minsk möglich. Der Reisepass sollte noch über 6 Monate gültig sein. Auch muss eine bestätigte Auslandskrankenversicherung vorgelegt werden. Wer keine solche Versicherung hat, kann diese Versicherungs Police am Schalter für etwa 2 Euro kaufen. Die Pass Kontrolle dauert nur wenige Minuten. Hier erhält jeder eine „Migrationskarte“, bitte gut aufheben. Sonst können Komplikationen bei der Ausreise auftreten. https://airport.by/
Vorgeschrieben ist das Mitführen ausreichender Geldmittel für den Aufenthalt. Richtwert aktuell etwa 25 Euro pro Tag. Am besten den Betrag in bar mitführen und auf Verlangen vorzeigen. Eine Kontrolle erfolgt selten. Der allgemeine Geldumtausch erfolgt in den Wechselstuben in den Hotels oder in der Stadt.
Hotels aller Preisgruppen laden zur Nacht. Eine vorherige Reservierung ist immer ratsam.
Tipp: Hotel Minsk, mitten im Zentrum. www.hotelminsk.by
Restaurants aller Couleur, vor allem solche mit nationaler Küche, laden ein.
Restaurant Tipp: Litviny.BY ist ein Restaurant mit typisch weißrussischer Küche. www.litviny.by Empfehlenswert ist auch das Restaurant „Grunwald“ in der Karl Marx Strasse 19.
Ein Beitrag von Gerald H. Ueberscher.
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Ueberscher Fact: Unser Leben ist facettenreich. Ein Leben nach dem Tod. Minsk heute oder in einer Zahnklinik Ungarn. In Potsdam offeriert das Barberini Museum auch Wege des Barocks und die DLR 2020 Alexander Gerst auf dem Weg in das All. Guten Flug wünscht Gerald.